








Ölbilder, Malerei, 21. Jahrhundert
Katalog kleinkariert plus, 2005
23, Fenster, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm, September 2003. Bei der Aussendung meines Sponsorenbriefes im Vorjahr ist es mir passiert, dass ich ihn auch an andere Maler geschickt habe. Was ich zunächst nicht so schlimm fand, weil mir die anderen Maler manchmal auch etwas schicken. Mit meinem ersten Satz, dass der Präsident der Biennale Florenz „begeistert war, im Internet meine Bilder zu sehen“, habe ich Anstoß erregt. Dabei wollte ich damit wirklich nicht sagen, dass er von den Bildern anderer Maler nicht begeistert war.
22, Senkrecht, Öl auf Leinwand, Öl auf Leinwand, 60 x 60 cm, Oktober 2003. Bevor dieses Bild entstand, habe ich mehrere Bilder mit Details der Burgruine Gösting gemalt. Auf diesem abschließenden Bild sind nur noch für mich die Ruinenreste erkennbar.
21, Cancello, Öl auf Leinwand, 50 x 50 cm, Dezember 2003. Es gibt Tore und Portale auf der Welt, die sehr berühmt sind. Aber selbst ein beliebiges Eingangstor hat an sich schon eine schwerwiegende Bedeutung. Einfach, weil es einen Unterschied macht, ob ich in ein Haus hineingehe oder nicht. Die Geschichte, warum dieses Tor, das ich da gemalt habe, zornig hinter mir zugeworfen wurde, habe ich in meinem vorangegangenen Katalog geschrieben. So ein Erlebnis hat aber nachhaltige Wirkung, weshalb ich mich offenbar mit diesem Bild noch einmal damit beschäftigen musste.
20, Pfauenfeder, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm, 2002 und 2004. Mein Bild „Aufgetaucht“ war in Florenz, nach dem Abbau der Biennale, für einige Monate verschwunden. Der Veranstalter der Ausstellung im Bergerhaus in Gumpoldskirchen hatte aber genau dieses Bild für die Plakate und für die Einladungen verwendet. Mein ursprünglich dunkelbraunes Bild Pfauenauge hatte vom Typ eine Ähnlichkeit mit dem jetzt fehlenden, weswegen ich es umgestaltete und nur in der Mitte etwas von der unteren Schichten bestehen Kaum war ich damit fertig, war das lang vermisste dann wieder aufgetaucht.
19, Entgrenzte Gasse, Öl auf Karton und Holz, 40 x 50, November 2002 und Jänner 2004. Dieses Bild ist eigentlich eine Hommage an den Grazer Maler Manfred Gönitzer, der alle, die ich kenne, irgendwann in Bildnerischer Erziehung unterrichtet hat. Ob sie später Maler geworden sind oder nicht. Er kommt gelegentlich in meine Ausstellungen und findet es schade, dass meine Rahmen so schwarz sind. Damit er nicht glauben soll, er rede gegen eine Wand, habe ich hart an meiner Grenze gearbeitet und dieses Bild malerisch entschärft.
18, Absichtslos, Öl auf Leinwand, 60 x 70 cm, Jänner 2004. Ohne besondere Absicht setze ich mich vor die Staffelei und male ein rotes Bild, aus dem dann eine Hand und menschliche Gestalten herausragen. Das ist jetzt das „Plus“. Bevor ich dieses Bild malte, war ich in der Apotheke. Dort gibt es jetzt „IQ plus“. Mit Phosphatidylserin. Gleich neben der Kassa, wo die Nahrungsergänzungen liegen. Wenn du vorher schon gescheit warst, bist du nach Verzehr blitzgescheit, der Rest ergibt sich von selber.
16, Multzentral, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm, 2003. Den Bildtitel habe ich gewählt, weil es durch die vielen Eingänge und Fenster kein eigentliches Zentrum gibt, was dem Harmonieprinzip zuwiderlaufen müsste, weil der Blick des Betrachters nervös darauf herumirrt. Auf eine reale Situation übertragen, wüsste man nicht, welchen Eingang nehmen. Der Eindruck eines zusammengehörigen Gebildes entsteht aber durch die einheitliche Farbe des Hintergrunds.
15, Bodenständige Stadt, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm, Oktober 2002. Ein dunkelbrauner Bildgrund scheint in der zeitgenössischen Malerei nicht besonders beliebt zu sein. (vgl. Bild 24) Auch bei mir war er das lange nicht, wie mir auffiel, als ich auf meine Farbtuben schaute und nur noch die dunkelbraunen übrig hatte. Ein pragmatischer Grund, aus dem ich meine Häuser baue.
14, Das Fest, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm, Dezember 2003. In der Erwartung, dass sich etwas Unerwartetes ereignet, gehen die Leute auf ein Fest. Ich auch. Das Fest, vor dem ich dieses Bild gemalt habe, war eine Hochzeit, und es ist nichts Unerwartetes passiert.